Zur Entwicklung des Kremmener Scheunenviertelvereins e.V.

Das Kremmener Scheunenviertel befand sich Anfang der Neunziger Jahre in einem sehr schlechten baulichen Zustand, es gab keine befestigten Wege und die Erschließung beschränkte sich auf eine teilweise Elektro-Erschließung. 1995 wurde das gesamte Ensemble durch die untere Denkmalschutzbehörde des Landkreises Oberhavel unter Schutz gestellt. Die ersten Verkäufe von Scheunen und die Aktivitäten der neuen Besitzer für neue Nutzungsmöglichkeiten ließen alte und neue Scheuneneigentümer und interessierte Bürger Ende 1994 nach Möglichkeiten der gemeinsamen Interessenverfolgung suchen.


Im April 1995 wurde dann der Scheunenverein von anfangs 17 Mitgliedern gegründet. Ziel des Vereins war es zunächst, das historische Scheunenviertel in Kremmen als attraktives Domizil für Gewerbe, Handel, Künstler und Kultur zu entwickeln. Von den Kremmener Abgeordneten wurde die Erarbeitung eines Nutzungskonzeptes für das Scheunenviertel in Auftrag gegeben. Im Rahmen der „Integrierten ländlichen Entwicklung" wurden umfangreiche Fördermittel für die Erschließung und Entwicklung des Scheunenviertels bereitgestellt. Im Jahr 1995 wurde von den Kremmener Abgeordneten die Gestaltungssatzung beschlossen, die eine Entwicklung unter strenger Beachtung der denkmalrechtlichen Erfordernisse gewährleisten sollte. In diesem Prozess waren die Mitglieder des Scheunenvereins aktiv beteiligt. Von Werner Usnerus und Ulli Hohmann wurde 1996 der erste Kunst- und Handwerkermarkt organisiert, der auch überregional große Beachtung fand. Für die EXPO 2000 war das Kremmener Scheunenviertel Teil des Projektes „Spannungsverhältnis zwischen Metropole und Landschaft".


Mit der Erschließung des Viertels durch die Stadt und aufwendigen Sanierung von Scheunen durch die Eigentümer wurden die Nutzungsbedingungen grundlegend verbessert. Es entwickelte sich künstlerisches und gastronomisches Gewerbe. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, unter Beachtung des Zusammenwachsens des Amtsbereichs Kremmen zu einer Gemeinde mit 7 Ortsteilen für diese neue Stadt mit ca. 7.000 Einwohnern ein kulturelles Zentrum zu schaffen, in dem die Interessen aller Bevölkerungsteile Beachtung finden.


Zwischenzeitlich bestand 2003 nach persönlichen Differenzen und Interessenkonflikten zwischen Vereinsmitgliedern ein 2. Scheunenviertelverein, der sich aber wieder auflöste. Es fanden sich Bürger wie Werner Marzahn, Rudi Bienek, Peter Kähler u.a., die mit dem noch vorhandenen Vorstandsmitgliedern Werner Usnerus und Karin Pruschke den Verein belebten. In Kürze hatte der Verein 40 Mitglieder gewonnen. Er unterstützt Großveranstaltungen wie das jährliche Erntefest, Kinderkunst Kremmen, den Weihnachtsmarkt und von April bis Oktober die Trödelmärkte im Scheunenviertel. Daneben wurden kulturelle Veranstaltungen organisiert. Den sich im Scheunenviertel angesiedelten und den sich in der Zukunft noch niederlassenden Gewerbetreibenden sollte Unterstützung im Interesse einer guten Betreuung der Kremmener, ihrer Gäste und Besucher von außerhalb gewährt werden.


Im Interesse einer besseren touristischen Entwicklung trat der Scheunenverein dem „Tourismusverein Kremmen" bei, der eng mit den Tourismus-Vereinigungen Ruppiner Land, Oranienburg und Oberkrämer zusammenarbeitet. Darüber hinaus ist ein ständiger enger Kontakt mit den Kremmener Abgeordneten und der Stadtverwaltung gewährleistet. Die Abgeordneten der Stadt Kremmen beschlossen Ende 2007, dass die Stadt ebenfalls Mitglied des Vereins wird. Die Vereinssatzung wurde 2004 und 2007 überarbeitet. Seit Mai 2008 erhielt der Verein erneut die Anerkennung der Gemeinnützigkeit.


Aktuell ist Frau Ellen Brunner Vorsitzende des Vereins. Die Scheune 29 ist der Vereinssitz. Jeden 2. Donnerstag ist um 18 Uhr Vorstandssitzung. Im Dezember 2008 hat der Verein 45 Mitglieder.